In Hannover fand am 12. Januar ein Workshop zwischen den ESUKOM-Partnern und dem amerikanischen Hersteller Infoblox statt. Infoblox hat weltweit mit den ersten IF-MAP-basierten Server auf den Markt gebracht und ist deshalb an den Forschungsaktivitäten des ESUKOM-Konsortiums im höchsten Maße interessiert. Aus diesem Grund haben sie sich auch bereits als Kooperationspartner in das Projekt eingebracht. Ziel des Workshops sollte es sein den Status des ESUKOM-Projektes vorzustellen und einen Eindruck der Entwicklungen und Produkte von Infoblox zu bekommen. Abschließend diskutierte man die weiteren Kooperationsmöglichkeiten, um in Zukunft noch enger zusammenzuarbeiten.
Infoblox ist in Santa Clara, Kalifornien, beheimatet und besitzt in den USA enge Kontakte zu Universitäten. Es werden eigene Produkte entwickelt und teilweise auch Open Source Software bereitgestellt. Neben DNS- und DHCP-Servern, hat man sich inzwischen auf die Entwicklung eines IF-MAP-Servers spezialisiert, der für Infoblox einen zentralen Lösungsansatz zur Vereinheitlichung verschiedener Monitoring-Protokolle (wie SNMP, Netflow, syslog) darstellt. Der ESUKOM-Ansatz ist deshalb so interessant, weil man hier auf der einen Seite IF-MAP zur Konsolidierung auf der anderen Seite zur Korrelation der Daten nutzen möchte. Die Veröffentlichung von solchen Metadaten ist dabei zwar relativ einfach, aber die Zusammensetzung und Analyse stellt eine Herausforderung dar.
Das ESUKOM-Projekt ist gerade bei der Fertigstellung der Anforderungsanalyse, die sich durch die Definition verschiedener Anwendungsszenarien ergeben hat. Diese verschiedenen Szenarien, die sich aus realen Projekten der Firmenpartner ergeben haben, wurden einzeln vorgestellt und mit Infoblox diskutiert. Dabei war gerade das Interesse an der Absicherung von Smartphones groß, da es hier immer noch keine vernünftigen Lösungen von den Providern gibt, da diese mehr den Massenmarkt fokussieren und weniger Firmenkunden. Aus diesem Grund werden gerade in den USA neue Firmen gegründet, die Dienste zur sicheren Smartphone-Nutzung anbieten wollen.
Infoblox selbst ist an der Bekanntmachung und Verbreitung von IF-MAP im höchsten Maße interessiert. Aus diesem Grund hat man die Portalseite www.if-map.com ins Leben gerufen. Hier sollen Lösungen verschiedener Hersteller präsentiert werden. Aktuell sind bereits acht Hersteller enthalten. Auch die IETF hat die Wichtigkeit von IF-MAP inzwischen entdeckt und arbeitet an einem RFC-Standard. Allerdings werden auch noch einige Hindernisse gesehen, um IF-MAP vernünftig im Markt etablieren zu können. So wird diese Technik vom Endbenutzer nicht wahrgenommen und Netzwerkhersteller integrieren IF-MAP nur langsam oder gar nicht in ihre Komponenten. Die Portalseite soll diese Probleme lösen und ein besseres Gesamtverständnis ermöglichen. ESUKOM will sich daher mit IF-MAP.COM verlinken und hat für deutsche Interessenten die www.if-map.de für sich reservieren können. Auf den ESUKOM-Seiten wird es darüber hinaus in absehbarer Zeit mehr Informationen zu IF-MAP geben, inkl. Realisierungsbeispielen. Als gemeinsame Kooperationsaufgabe hat man sich zusätzlich in der Zukunft vorgenommen, die IF-MAP-Produkte auf Interoperabilität zu testen. Zusätzlich will man kontinuierlich in Kontakt bleiben, um bei der Entwicklung von IF-MAP-Lösungen möglichst voneinander zu profitieren. Dies soll auch mit den anderen Kooperationspartnern von ESUKOM erfolgen.